Christine Keck-Schoentag (Abi 2015)

Lieber Dominique,Ich weiß gar nicht so recht, wo ich anfangen soll. Es zerbricht mir das Herz, dass wir uns in diesem Leben nicht mehr sehen werden. Dass wir kein Gläschen Wein in deinem Garten trinken oder Austern in Frankreich schlürfen. Wie gerne würde ich nochmal mit dir Sushi machen und zusehen, wie du einen Esslöffel Wasabi pur isst, ohne mit der Wimper zu zucken. Ich hätte gerne noch einmal eine Unterschrift von dir, mit der süßen kleinen Schnecke oder der Spinne, die sich an deinem q abgeseilt hat. Ich möchte nochmal die Panik spüren, wenn man als letzte einen Test abgegeben hat und du daraufhin die Note gewürfelt hast – aber mit gemaltem Bild auf dem Test gab es zum Glück Pluspunkte. Ich würde so gerne nochmal „salut les monstres!“ hören, deiner Stimme lauschen, wenn du Seemannslieder gesungen hast. Das Klackern deiner Schuhe, das man schon von Weitem gehört hat. Die quietschende Kreide – ganz zu schweigen von der Schnelligkeit deines Tafelanschriebs, dem man nicht immer folgen konnte und hoffen musste, dass man es zuhause nochmal entziffern kann. Ich könnte ewig so weitermachen.Trauer legt sich wie ein Schatten um mich, aber da ist auch Licht. Das Licht der Erinnerung, all die schönen Momente mit dir, jedes Lachen und auch Weinen, die gesprochenen und geschriebenen Wörter.Danke, dass du immer für mich da warst, mich in dein Haus eingeladen, mir deine Familie und deine Freunde vorgestellt  hast. Danke, dass du ein guter Freund geworden bist, ein Stück Familie. Danke, dass ich dich kennenlernen durfte, dass du ein Teil meines Lebens warst und noch immer bist. Ich werde dich niemals vergessen.Wir sehen uns auf der anderen Seite des Horizonts.