Lieber Monsieur Imbert, lieber Dominique,
ich finde es so schade, dass ich dir nicht nochmal persönlich sagen kann, wie sehr du meine Schulzeit und mein Leben geprägt und bereichert hast und vor allem, wie sehr du dies auch weiterhin tust.
Ab der 5. Klasse warst du der humorvolle und beschwingte FranzBi-Lehrer, dessen donnerndes „Booooonjouuur“ man sicherlich häufig noch in den Klassenzimmern nebenan hören konnte und der einem bereits damals die Freude an der Welt vermittelte. Ich erinnere mich an den ersten Heftaufschrieb zu unserem Universum, an die „Hasche“, die auf Pompeji fiel, an gähnende Nilpferde im Unterricht und wunderbare Sprachkurse, in denen nicht nur wir Französisch lernten, sondern auch du Pfälzisch. Manchmal komme ich heute in Situationen, in denen ich einfach per Gefühl sagen kann, wie man etwas auf Französisch formuliert, und ich habe schon oft gedacht, dass dieses muttersprachliche – oder vielleicht besser vatersprachliche? – Gefühl von dir kommt. Danke!!
Auch in der Mittelstufe warst du so präsent für mich. Wenn es nötig war, wurden wir von dir in guter Seefahrermanier „eingenordet“; dir war es wichtig, dass man sich für nichts zu schade ist; dass man sich in eine Gruppe einfügt und einbringt.
Wie wichtig war es außerdem, in schweren Zeiten für seine Freunde da zu sein! So fuhren wir beispielsweise in einer Hauruckaktion nach Hannover und überraschten dort einen Klassenkameraden, der gerade eine neue Leber transplantiert bekommen hatte.
Heute bin ich unglaublich dankbar – auch dadurch –, die besten Freundinnen der Welt meine eigenen nennen zu können. So viele gemeinsame Erinnerungen, die wir teilen und die unsere Freundschaft haben stärker werden lassen!
In der 10. Klasse erkundeten wir gemeinsam per Segelschiff die westfriesischen Inseln.
Es war schön! …Die Welt ist schön!! Das Leben ist schön!!
Es war kaum möglich, dies nicht zu realisieren, wenn man mit dir unterwegs war.
Im gleichen und darauffolgenden Jahr brachte uns Norbert Jung dank dir das Tauchen bei und eröffnete uns somit das Tor zu einer weiteren wunderschönen Welt!
In der Oberstufe musste ich dann allerdings noch etwas von dir lernen: Dass man manchmal schneller Abschied nehmen muss, als einem lieb ist. Recht unvermittelt hast du eine Pause vom Unterrichten eingelegt. Das war ein schwerer Schlag für mich. Heute ist dies glücklicherweise einfach ein Teil unserer Geschichte und ich bin froh, dass du irgendwann ans EGW zurückgekehrt bist!
Selbst inzwischen Französischlehrerin, hoffe ich, dass ich, wenn auch nicht mit deiner Wucht, deinem Charisma und Charme, so doch hoffentlich stets authentisch und mit offenem Herzen die Liebe zu den Kulturen, zu den Sprachen, zum Leben und zu den Menschen an meine Schülerinnen und Schülern weitergeben kann, so wie du es vorgelebt hast.
Nun muss ich leider noch einmal von dir Abschied nehmen und das macht mich sehr traurig!
Deiner Familie und deinen Liebsten wünsche ich viel Kraft und alles erdenklich Gute!
Cher Dominique, merci d’avoir été bien plus que mon prof!
Um es in deinen Worten zu sagen:
„Farewell my love, my baby, my rock’n’roll honey!“.
Deine Müthi